1. Was bedeutet es für dich, Kapitän der U17 zu sein?
[Toprak] Erstmal ist es natürlich eine sehr große Ehre, diese Mannschaft anführen zu dürfen. Ich finde es sehr gut, da man mehr Einblicke in das Mannschaftswesen bekommt. Man bekommt einen anderen Blick auf die Probleme, wodurch man vieles zwei Mal überdenkt. Vor allem, wenn man vor der ganzen Mannschaft redet.
2. Wie würdest du deinen Führungsstil beschreiben?
[Toprak] Ich gehe an die Menschen nicht als Kapitän, der nur einen kritisiert und anmacht, sondern bin ich viel mehr als Freund da, mit dem man auch mal über seine Probleme reden kann. Allerdings spiele ich viel mit Herz und Liebe und erwarte das ebenfalls von meinen Mitspielern.
3. Welche Herausforderungen bringst du als Kapitän mit und wie gehst du damit um?
[Toprak] Als Kapitän ist es natürlich sehr wichtig, dass man eine Vorbildfunktion trägt. Wenn man selber nicht um den Sieg kämpft, kann man das von anderen nicht erwarten. Außerdem ist es nicht immer sehr leicht, die Konflikte in der Mannschaft zu lösen.
Ich gehe mit diversen Herausforderungen um, indem ich mich nicht über die anderen stelle. Nur weil ich eine besondere Rolle habe, bin ich nicht wichtiger. Ich höre mir immer alle Seiten der Geschichten an, um mir ein eigenes Bild zu verschaffen, damit ich Lösungsvorschläge und meine Gedanken dazu äußern kann.
4. Wie motivierst du dein Team vor wichtigen Spielen?
[Toprak] Meine Reden vor den Spielen laufen eigentlich immer gleich ab. Ich spreche an, was wir heute erreichen wollen und gebe vor, was wir dafür tun müssen. Außerdem erniedrige ich keinen Gegner, egal ob sie an erster oder an letzter Stelle stehen.
5. Welche Eigenschaften sollte ein guter Kapitän deiner Meinung nach haben?
[Toprak] Ein guter Kapitän sollte mehrere Aspekte beherrschen. Ich finde Kommunikationsfähigkeit ist sehr wichtig. Ein guter Kapitän sollte gut und präzise kommunizieren können. Außerdem sollte ein guter Kapitän in schwierigen Situationen Ruhe bewahren und Lösungen finden. Führungsstärke spielt zudem auch eine sehr große Rolle. Ein guter Kapitän sollte in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für das gesamte Team zu übernehmen. Selbstdisziplin ist ebenfalls sehr wichtig. Ein guter Kapitän sollte auch in Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren können und technisches Können mit menschlichen Führungsqualitäten kombinieren, um den besten Erfolg mit dem Team zu erleben.
6. Wie kam es dazu, dass du Co-Trainer der E-Junioren geworden bist?
[Toprak] Das war ganz spontan. Mir wurde erzählt, dass ein Trainerteam für die E Jugend gesucht wird, da die Mannschaft sonst aufgelöst wird. Da hab ich mich mit meinem jetzigen Trainerteam besprochen und wir dachten, dass es doch ganz spaßig werden könnte.
7. Was gefällt dir am meisten daran, mit jüngeren Spielern zu arbeiten?
[Toprak] Mir gefällt am meisten die Entwicklung der Kinder, die man tatsächlich sehen kann. Als U17 Spieler kann ich den Kindern viele Tipps geben, da ich selber schon im Fußball einiges erlebt habe. Sie lernen schnell und können sich anpassen.
8. Wie schaffst du den Spagat zwischen deiner Rolle als Spieler und Co-Trainer?
[Toprak] Alle die mich kennen wissen, dass ich ein ehrlicher Mensch bin. Ich verändere mich nicht für andere Menschen. Deswegen kann ich einfach ich sein und den Spielern Einblicke in die Welt des Fußballs geben. Natürlich muss ich ein wenig aufpassen, wie ich mit den Kindern rede. Aber das ist recht einfach.
9. Welche Fähigkeiten versuchst du den E-Junioren am meisten zu vermitteln?
[Toprak] Im Fußball ist es sehr wichtig zu verstehen, dass dies ein Mannschaftssport ist. Du kommst nur als Team weiter. Es ist natürlich auch wichtig die richtige Technik zu beherrschen, aber die meisten Kinder machen es intuitiv schon richtig.
10. Gibt es einen Moment mit den E-Junioren, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
[Toprak] In diesem letzten halben Jahr gab es viele schöne Momente mit der Mannschaft. Der Moment, den ich nie vergessen werde, war der Last-Minute Treffer gegen Huchting, der uns den 6:5 Sieg gebracht hat. Dieser Sieg war auch für die Mannschaftsmoral enorm wichtig. Dadurch sind wir Vizemeister geworden.
11. Wie bist du ursprünglich zum Fußball gekommen?
[Toprak] Das hat in der E-Jugend in Findorff angefangen. Da alle meine Klassenkameraden Fußball gespielt haben, hat mich das auch sehr angelockt. Als ich dann Fußball zum ersten Mal gespielt habe, habe ich meine Liebe zum Sport entdeckt und seitdem spiele ich diesen Sport fast tagtäglich.
12. Welche Ziele verfolgst du als Spieler und als Trainer in der Zukunft?
[Toprak] Als Spieler will ich die beste Version von mir erreichen. Der Traum von jedem Spieler, egal in welchem Alter, ist der Sprung in den Profibereich. Ich will einfach so gut spielen wie ich kann und das auf dem höchsten Niveau. Als Trainer will ich die beste Version meiner Spieler aus ihnen entwickeln. Da ist mir der Erfolg der Kinder wichtiger als mein eigener.
13. Wie würdest du deinen eigenen Einfluss auf das Team und die jüngeren Spieler beschreiben?
[Toprak] Ich würde meinen Einfluss als sehr hoch einschätzen. Egal ob in der U17 oder in der E-Jugend. Mir wird zugehört und ich werde respektiert. Vor allem in der E-Jugend, als Kapitän, wird noch mehr zu einem hochgeguckt.
14. Gibt es Momente, in denen du von deiner Rolle als Kapitän bei der U17 profitierst, wenn du mit den E-Junioren arbeitest?
[Toprak] Da ich schon fast seit zwei Jahren Kapitän bei der U17 bin, habe ich durch das Kommunizieren mit den Spielern viel gelernt. Man muss eine gewisse Vertrauensbasis aufbauen um weiterzukommen. Außerdem sind die Erfahrungen auch sehr wichtig. Man kann viele Probleme einfach aus der Erfahrung heraus lösen.
15. Hast du einen besondere Moment in deiner bisherigen Zeit, die dir immer in Erinnerung bleiben werden?
[Toprak] Ich hab schon viele besondere Momente in Hemelingen erlebt, aber einen einzigen werde ich nie vergessen: ein Tor aus knapp 35 Metern, bei einem Stand von 0:0 und das fünf Minuten vor Schluss. Wir gewannen dieses umkämpfte Spiel knapp mit 1:0. Dieses Tor wird mir auch immer in Erinnerung bleiben, einfach wegen den Emotionen an diesem Tag.