SV Hemelingen
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18.09.2024

Auf ein paar Fragen mit Günter Tuncel

1. Moin Günter. Wie bist du zum Fußball gekommen und was hat dich dazu motiviert, Trainer zu werden?
[Tuncel] Ich bin in eine Familie geboren, die sehr fußballfanatisch ist und da war es nicht schwer dementsprechend mit dem Fußball aufzuwachsen. Weshalb ich Trainer wurde hat damit zu tun, dass ich mir als Spieler in meinem ersten Herrenjahr einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Die Zeit ohne Fußball war für mich sehr schwierig. Nachdem ich durch die Verletzung weit zurückgeworfen wurde und nicht mehr auf dem Niveau spielen konnte was ich mir vorgestellt habe, habe ich bei meinem Heimatverein, der SV Hemelingen, die erste A-Jugend übernommen, um einfach am Fußball dran zu bleiben.

2. Was bedeutet Fußball für dich persönlich, und was treibt dich als Trainer an?
[Tuncel]
Fußball ist für mich ein Ort, an dem ich mich ausdrücke, meine Emotionen auslebe und meiner Leidenschaft nachgehen kann. Es ist auch Teamgeist, Zusammenhalt und das gemeinsame Erleben von Erfolgen und leider auch von Niederlagen.
Als Trainer treibt mich die Leidenschaft an, das Beste aus jedem Spieler herauszuholen und ein Team zu formen, dass durch Zusammenhalt und gemeinsamen Einsatz wächst. Es motiviert mich, Fortschritte zu sehen – sowohl individuell als auch als Mannschaft – und gemeinsam Erfolge zu erleben. Jeder Sieg, jede Herausforderung und jede Entwicklung der Spieler ist für mich eine Belohnung.

3. Wie würdest du die Spielphilosophie der SV Hemelingen beschreiben?
[Tuncel]
Die Spielphilosophie der SV Hemelingen ist es, offensiven Fußball zu spielen und gerade im letzten Drittel den Spielern die Freiräume zu lassen, damit sie im Eins-gegen-Eins ihre Stärken ausspielen können und dürfen. Wir setzen auf wenig lange Bälle, dafür auf viel Ballbesitz und den Spaß am Spiel auf dem Platz.
Natürlich geht es am Ende auch darum, Spiele zu gewinnen – das ist letztlich unser Ziel. Aber wir glauben, dass unser offensiver Ansatz, der Freiräume für Kreativität lässt und auf Ballbesitz setzt, der beste Weg ist, erfolgreich zu sein und dabei den Spaß am Fußball zu bewahren um den Zuschauern was zu bieten.

4. Welchen Gegner in der Liga siehst du als die größte Herausforderung?
[Tuncel] Es wird definitiv eine spannende Saison, weil es in der Liga keinen absoluten Übermächtigen gibt. Schon nach fünf Spieltagen hat man gesehen, dass jeder mal gepatzt hat, was die Saison unberechenbar macht. Aber klar, mit den Möglichkeiten, die der OSC Bremerhaven hat, bleibt er der Top-Favorit. Dennoch gibt es viele Teams, die überraschen können und das macht die Saison so interessant.

5. Wo siehst du die Mannschaft in fünf Jahren?
[Tuncel] Es ist momentan schwierig, eine 5-Jahresprognose abzugeben. In den letzten beiden Jahren haben wir mit den Vizemeisterschaften in der Bremen-Liga und der Pokalfinalteilnahme sensationelle Erfolge gefeiert. Doch um die nächsten Ziele anzugehen, muss auch die Infrastruktur rund um den Verein verbessert werden. Sportlich traue ich uns viel zu, aber um weiter zu denken, braucht es Unterstützung, insbesondere durch die Stadt Bremen, damit die Bezirkssportanlage auf Vordermann gebracht wird. Nur so können wir die Träume, die wir haben, auch wirklich verwirklichen. Deshalb kann ich derzeit keine genaue Prognose abgeben, sondern nur sagen, dass wir versuchen werden, so erfolgreich wie möglich zu sein.

6. Wie schätzt du den Teamgeist innerhalb der Mannschaft ein? Gibt es Maßnahmen, um das Miteinander zu stärken?
[Tuncel] Natürlich haben wir im Vergleich zur letzten Saison einige Abgänge, aber auch Neuzugänge zu verzeichnen. Trotzdem glaube ich, dass unser Teamgeist sehr gut ist. Das hat man zuletzt gesehen, als wir gegen Vatan mit zehn Mann 15 Minuten lang alles versucht haben und in der 96. Minute noch das 2:2 gemacht haben. Solche Momente sorgen automatisch dafür, dass man als Team enger zusammenrückt. Erfolge schweißen natürlich zusammen, aber auch Niederlagen gehören dazu, um als Mannschaft noch stärker und enger zu werden.

7. Wie integriert ihr junge Talente oder Spieler aus dem Ausland in die Mannschaft?
[Tuncel] Ich glaube, es gibt keinen besseren Ort, um jemanden zu integrieren, als auf dem Fußballplatz. Dort spricht man dieselbe Sprache und das verbindet. Man braucht keinen großen Anlauf, um Menschen aus dem Ausland zu integrieren. Bei uns bekommen junge Spieler das Vertrauen, denn es zählt nicht unbedingt das Alter, sondern das Talent. Wenn wir der Meinung sind, dass jemand die Qualität für die Startelf mitbringt, dann spielt er auch, unabhängig von seinem Alter.

8. Was war bisher dein schönster Moment als Trainer der SV Hemelingen?
[Tuncel] Als Trainer der SV Hemelingen gab es viele schöne Momente, aber der schönste war sicherlich der Einzug ins Pokalfinale, als wir in der Nachspielzeit das Siegtor gegen Tura Bremen erzielten. Ein weiterer unvergesslicher Moment war die Landesliga-Meisterschaft, die den Verein nach 25 Jahren Abstinenz aus der Bremen-Liga zurückbrachte.

9. Gibt es einen besonderen Trainer oder eine Persönlichkeit im Fußball, die dich inspiriert hat?
[Tuncel] Einige Spieler haben mich früher inspiriert, aber besonders beeindruckt hat mich Diego Armando Maradona. Obwohl ich ihn nicht allzu häufig live erleben konnte, habe ich mich intensiv mit seiner Lebensgeschichte und den Bedingungen beschäftigt, unter denen er Profi wurde und Weltspieler wurde. Das hat mich tief inspiriert. Als Trainer bin ich ein Fan von Pep Guardiola, aber auch von Diego Simeone. Sie sind zwar unterschiedliche Typen, aber ich glaube, die Mischung aus beiden repräsentiert den perfekten Trainer.

10. Wie verbringst du deine Freizeit abseits des Fußballs?
[Tuncel] Ich bin dreifacher Familienvater und versuche, so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen. Diese Zeit ist ohnehin schon begrenzt aufgrund meiner Arbeit als Sozialarbeiter und Fußballtrainer.

11. Welche langfristigen Veränderungen oder Verbesserungen würdest du gerne bei der SV Hemelingen sehen?
[Tuncel] Langfristig strebe ich bei der SV Hemelingen Verbesserungen in der Infrastruktur der Bezirkssportanlage an, wie zum Beispiel mehr Sitzplätze. Zudem ist es wichtig, größer zu denken, insbesondere hinsichtlich unserer Ziele. Ich hoffen, dass sich der Stadtteil noch stärker für den Verein engagiert, sei es durch lokale Sponsoren oder durch eine solide finanzielle Absicherung innerhalb des Vereins. Nur so können wir uns noch breiter aufstellen und unsere Ziele erreichen.

12. Welche Vision hast du für die Zukunft des Vereins?
[Tuncel] Meine Vision für die Zukunft wäre....

1. Stabile Infrastruktur: Modernisierung und Ausbau der Sportanlagen, um optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen zu bieten.
2. Nachhaltige Finanzstruktur: Aufbau einer soliden finanziellen Basis durch gezielte Sponsorenakquise
3. Gemeinschaft und Engagement: Stärkung der Verbindung zur lokalen Gemeinschaft und Förderung des Vereinslebens, um eine breite Unterstützerbasis zu schaffen.
4. Erfolgreiches Team: Weiterentwicklung einer konkurrenzfähigen Mannschaft, die regelmäßig um Titel kämpft und sich kontinuierlich weiterentwickelt.



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